Haller Tagblatt, vom 26.Oktober 2011

"Elke und Hanna Feucht spielen Mutter und Tochter. In der Inszenierung "Herzlich Willkommen" von Regisseur Peter Hauser bringen sie eine Beziehung mit Biss auf die Bühne. Da war "alles perfekt" - so der Anspruch der Mutter an die Begrüßung der erwachsenen Tochter, die nach langer Zeit zurück nach Hause kommt. Elke Feucht als Mutter Brigitte und Hanna Feucht als Tochter Annika gelang es großartig, das Publikum in ihr Gefühlschaos einzuladen.
Die Mischung aus märchenhafter Kindheitserinnerung und lauten Konflikten, "die endlich ´mal auf den Küchentisch mussten", wurde abgerundet durch das gemeinsame Zubereiten von Maultaschen. Und auch davon bekamen die heiteren Zuschauer eine feine Portion ab."


aus "Die Tochter wird hinausgeschickt" vom 9.11. 2011:

... Elke Feucht ist Haller Theatergängern bekannt, ... und überzeugte schon in vielen Rollen, unter anderem in "Ich...bin Schauspielerin" und in "Josef und Maria".
Nun spielt sie also gemeinsam mit ihrer Tochter, die das schauspielerische Talent der Mutter geerbt zu haben scheint. Beide gehen in ihren Rollen auf. So erleben die Zuschauer ... sehr heitere 45 Minuten - auch wenn das Stück einige bittersüße Wahrheiten über Mutter-Tochter-Beziehungen enthält.
Brigitte, die Mutter, ist ganz außer sich vor Freude. Endlich kommt Annika, die Tochter, wieder. So lange war sie weg! Da muss bei der Begrüßung alles stimmen: das liebevoll gemalte Schild "Herzlich Willkommen", die Blumen, die Musik. Doch dann ist der Klebestreifen nicht auffindbar, das Schild hängt nicht an der Tür und die Musik läuft nicht, als Annika klingelt.
Die Mutter fällt der Tochter in die Arme, mag sie erst gar nicht wieder loslassen. Doch dann fällt ihr ein, dass alles ganz anders, viel schöner geplant war. Annika wird nochmal vor die Tür geschickt.
Annikas Flug von Australien war lang, sie ist müde. Doch die Mutter will, dass alles ist wie früher. Deshalb muss Annika erstmal mit der Mutter Maultaschen machen. Dabei sprechen die beiden über Wahrheit und Lüge, und es stellt sich heraus, dass sie ganz ähnliche Kindheitserlebnisse hatten und dass sie sich überhaupt sehr ähnlich sind.
Das Publikum lauscht und beobachtet gebannt - Elke und Hanna Feucht verstehen es, zu fesseln. Am Schluss gibt es sehr viel Beifall.

                                                                                                                                                                                                                                                      von Monika Everling